Smartphoto78
Urban-Explorer... Lost Places.... Fotografie, das bin ich Kathrin Smartphoto

Das KZ Mittelbau "Dora"

Normalerweise fängt man einen Beitrag nicht mit der ersten Person an. Aber: ICH BIN SEHR FROH, DASS DIESER ORT IN SEINER FUNKTION NICHT MEHR EXISTIERT!  

Noch sehr gut kann ich mich an die Geschichten meiner Oma erinneren, die mir sehr oft von den Nächten der Bombenangriffe erzhält hat. Sie hatte damals keine Ahnung was in den sogenannten Arbeitslagern wirklich passiert ist. Bin dankbar in Zeiten des Friedens geboren worden zu sein. Damit habe ich eine Einleitung für einen Ort geschaffen, dessen Besuch bei mir Spuren hinterlassen hat. Und der Grusel begann direkt am Anfang, noch auf der Zufahrt war einer dieser Holzwaggons zu sehen mit denen die sogenannten "Häftlinge" her transportiert worden sind.

Das Konzentrationslager Dora im heutigen Thüringen war größter Einzelstandort sowie Sitz der Kommandatur des im Herbst 1944 neu organisieren "KZ-Mittelbau" In diesem Lagern wurden "Häftlinge" interniert, die beim Ausbau und Betrieb der unterirdischen Rüstungsfabrik u.a. in der Stollenanlage im Kohnstein und im Mittelwerk eingesetzt wurden (Hier sollte die Vergeltungswaffe V2 sowie die V1 Flugbombe produziert werden.). Während der 18 Monate, die der Komplex existierte, durchliefen ihn etwa 60.000 Menschen aus 48 Nationen. 20.000 von Ihnen starben infolge der inhumanen Arbeits- und Lebensbedingungen.. Bis zur Fertigstellung des eigenen Krematoriums im Herbst 1944 wurden die verstorbenen Häftlinge zur Einäscherung ins KZ Buchenwald gebracht. Im Krematorium des Lagers wurden etwa 5.000 Leichen verbrannt und die Asche neben dem Krematorium einen Abhang hinunter gekippt. Völlig anonym ohne die Möglichkeit einer Anteilnahme von Angehörigen. Am 11. April 1945 wurde das Lager "Dora" von der US-Armee befreit. Auf dem Gelände des ehemaligen Hauptlagers befindet sich heute die KZ – Gedenkstätte Mittelbau Dora.  

Bisher war es für mich der erste Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers. Mir läuft immer noch ein kalter Schauer über den Rücken wie seinerzeit mit Menschen umgegangen worden ist.  Dieser Ort, der heute so viel Ruhe ausstrahlt, erzählt die gruseligste Geschichte die ich jemals an einem verlassen Ort vorgefunden habe. Ein paar Bilder habe ich zum nachdenken mitbebracht.